[Tages-Anzeiger – 25 avril 2025 Sie kämpft dafür, dass sie trotz Behinderung abstimmen darf
Die dreizehn Personen mit Beeinträchtigung, die in der betreuten Wohngruppe Zwyssig, leben, sind vor kurzem umgezogen. Eine von ihnen ist Lucrezia Fopp. Sie lässt sich in eine Couch sinken und sagt: «Ich interessiere mich sehr für Politik. Darum schaue ich fast jeden Tag die ‹Tagesschau› und lese Zeitung. Trotzdem darf ich nicht wählen.
Die grüne Nationalrätin Delphine Klopfenstein unterstützt das Vorhaben: «Die derzeitige Bestimmung beruht auf der veralteten Annahme, dass sich Menschen mit geistiger Behinderung keine politische Meinung bilden können. Eine Anpassung würde unsere Demokratie stärken.» Auch der Bundesrat ist dafür. In einem Bericht schreibt er, die aktuelle Regelung sei diskriminierend, zudem bemängelte er die veraltete Wortwahl im Verfassungsartikel. Die Schweiz erntete deswegen international Kritik.